Was, wenn es nicht klappt? 😳

Wenn du wüsstest, dass du scheitern wirst: Würdest du es trotzdem machen? Über die Angst zu versagen, den Umgang mit Niederlagen und das Leben in Kapstadt.

Hey Freunde,

Zwei weitere Wochen in Kapstadt sind um und so wirklich kehrt hier keine Ruhe ein. Ich bin lange nicht mehr an einem Ort gewesen, an dem so viel los war – an dem ich so viel Angst hatte irgendwas zu verpassen.

Natürlich mach ich mir die selbst. Könnte einfach mal chillen.

Aber jeder Tag ist auch wieder so schön, dass ich am Ende denke: Ich bin froh das alles erlebt zu haben. Ich bin froh mich nicht ausgeruht zu haben, auch wenn ich das langsam wirklich mal wieder bräuchte.

Also was solls, ich genieße einfach weiter die Zeit hier. Es werden auch (bald) wieder ruhigere Phasen kommen.

Liebe Grüße aus Kapstadt,
Mareike 🦋

Was ich jetzt gelernt habe.

Ich hab vor ein paar Wochen folgende Nachricht von einer Leserin bekommen:

Ich habe öfter Gedanken wie „Was wenn es nicht klappt?“ – hattest du das auch? Wie gehst du damit um?

Einfache Antwort: Natürlich hatte ich das auch.

Habe ich immer noch.
In allen möglichen Situationen.

Als ich meinen Job gekündigt habe, hat es total geholfen mir bewusst zu machen, dass ich mir auch immer wieder einen neuen Job suchen kann. Auch wenn ich das aktuell nicht will, gibt es mir ein Gefühl von Sicherheit.

Als ich meine Wohnung gekündigt habe, wusste ich, dass ich jederzeit wieder zurück nach Berlin oder Hamburg ziehen kann. Wenn ich das will. Wenn sich das richtig anfühlt. Und vielleicht werde ich das irgendwann auch machen.

Also warum nicht einfach mal positiv denken:

Was wenn es klappt? Wäre das nicht ziemlich cool? Ist es das Risiko nicht alleine schon wert sagen zu können, man hat es versucht?

Oder nochmal in die andere Richtung:

Wenn du wüsstest, dass du scheitern wirst: Würdest du es trotzdem machen?

Ein Business starten.
Gefühle zulassen.
Auswandern.

Ist die Erfahrung, die du auf dem Weg machst, nicht viel wichtiger als das Endergebnis? Ganz ehrlich: Meistens ist die Antwort ja.

Also geh ich das Risiko ein.

Lieber machen und scheitern, als bereuen es nicht getan zu haben.

In dem Buch The Top Five Regrets of the Dying erzählt die Autorin von Gesprächen, die sie mit Menschen am Sterbebett hatte. Dabei fällt ihr auf, dass viele Menschen am Ende ihres Lebens die folgenden 5 Dinge bereuen:

  1. I wish I'd had the courage to live a life true to myself.

  2. I wish I hadn't worked so hard.

  3. I wish I'd had the courage to express my feelings.

  4. I wish I had stayed in touch with my friends.

  5. I wish I had let myself be happier.

Was haben alle diese Regrets gemeinsam?

Letztendlich bereuen alle Menschen Dinge NICHT getan zu haben.

Nicht den Mut gehabt zu haben.
Nicht das Risiko eingegangen zu sein.
Nicht auf ihr Herz gehört zu haben.

Und das will ich auf keinen Fall.

Wir werden scheitern. Wir werden verletzt. So oder so.

Warum dann nicht den spannendsten Weg wählen?

Was jetzt wichtig ist.

🏡 Wohnungssuche (again): In 10 Tagen geht es zurück nach Bali und so langsam hab ich wirklich keine Lust mehr viel Zeit mit der Suche von Unterkünften zu verbringen. Oder ständig umzuziehen. Das kostet einfach zu viel Energie. Also lieber ein bisschen Risiko eingehen und für den ganzen Monat was buchen. So schlimm wird es schon nicht sein.

👩🏼‍💻 Strategie anpassen: Wir dachten, dass sich die zweite Personal Branding Masterclass super easy verkaufen würde. Schließlich war das bei der ersten Runde der Fall. Und während wir damals alles on the fly entwickelt haben, stehen jetzt die Inhalte, wir wissen genau was der Mehrwert ist, die Teilnehmer:innen des ersten Durchgangs sind happy und wir haben super Testimonials. Klingt gut, aber hat irgendwie nicht funktioniert. Also jetzt nochmal einen Schritt zurück, Strategie anpassen und weitermachen.

🌞 Den Moment genießen: Ich bin jetzt schon traurig, dass die Zeit in Kapstadt bald wieder vorbei ist. Muss mich immer zwingen den Moment zu genießen und nicht schon zu sehr an Morgen zu denken. Nicht jetzt schon die Freunde zu vermissen, die ich hier gefunden und lieb gewonnen habe. Immer wieder das gleiche Problem. Vielleicht werd ich es irgendwann noch lernen.

Was jetzt geholfen hat.

🎙️ In diesem Podcast erklärt Jay Shetty wie wichtig “Belonging” – also die Zugehörigkeit zu einer Community – für uns ist. Das hat mir in Deutschland super lange gefehlt und auf meinen Reisen habe ich diese Community, dieses Zugehörigkeitsgefühl, das erste Mal wieder gefunden. Erst in der Backpacking Community, jetzt in der Digital Nomad Bubble.

🥹 Ich habe letzte Woche auf LinkedIn geteilt, dass mein Januar finanziell nicht ganz so (also gar nicht) erfolgreich war. Die Reaktionen darauf haben mich total happy gemacht. Zu sehen, dass es anderen auch so geht. Und zu merken, dass ich mittlerweile super viele Menschen um mich rum habe, die sich auf dem gleichen Weg befinden, für mich da sind und mich supporten.

📚 In meiner Wohnung hier in Kapstadt liegen ein paar Bücher rum und da ist mir der Roman Normal People von Sally Rooney in die Hände gefallen. Ich lese immer viel, aber meistens Non-fiction. Irgendwie tat es jetzt total gut mal wieder in ein anderes (fiktives) Leben einzutauchen. Ohne das Gefühl dabei etwas lernen zu müssen. Einfach mal am Strand liegen und das eigene Leben vergessen.

I’d rather live with the “oh wells” of trying than the “what ifs” of waiting.

Case Kenny

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